Das Rätsel des Manalishi

Now, when the day goes to sleep
And the full moon looks
The night is so black that the darkness cooks

Don’t you come creepin‘ around
Makin‘ me do things I don’t wanna do

Can’t believe that you need my love so bad
Come sneakin‘ around tryin‘ to drive me mad
Bustin‘ in on my dreams
Makin‘ me see things I don’t wanna see

‚Cause you’re da Green Manalishi with the two prong crown
All my tryin‘ is up, all your bringin‘ is down

Just takin‘ my love then slippin‘ away
Leavin‘ me here just tryin‘ to keep from followin‘ you

Das ist der rätselhafte Songtext von „The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)“. Der letzte Song, den Peter Green – der für viele beste Bluesgitarrist der 60er Jahre – 1970 mit seiner Band Fleetwood Mac aufnahm, bevor er die Band verließ.

Peter Green litt an psychischen Problemen, die er mit Drogen in den Griff zu bekommen versuchte. Vielleicht waren es auch die Drogen, die seine psychischen Probleme hervorriefen. Die psychiatrische Diagnose hieß offiziell Schizophrenie.

Selber bemerkte Peter Green hierzu einmal: „The Green Manalishi is the wad of notes, the devil is green and he was after me. Fear, inspiration is what it was, but it was that tribal ancient Hebrew thing I was going for. Ancient music.“

Peter Green war jüdischer Herkunft. In der jüdischen Mythologie gibt es die Figur des Dybbuk. Ein Totengeist, der in die Lebenden einfahrt und sie „verrückt“. In moderner Fachterminologie mag man an die transgenerationale Weitergabe von Traumata denken.

Wofür der „Green Manalishi“ letztendlich stand – für den „Dämon“ Geld, für LSD, für einen Albtraum, für Konflikte mit den Bandkollegen – , mag offen bleiben. Vielleicht wußte Peter Green es selbst nicht genau. Jetzt hat er das Rätsel mit in sein Grab genommen. Er starb am Wochenende. Er sei friedlich eingeschlafen, hieß es…

Peter Mast